Feldversuch im Graefekiez

Niklas Kossow spricht mit Anwohnenden in der Graefestraße
Im August 2022 haben wir mit Anwohnenden über den geplanten Feldversuch im Graefekiez gesprochen (Foto: Haissam Zayat)

Die Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg hat im Juni 2022 den gemeinsamen Antrag von SPD und Grüne für einen zeitlich begrenzten Feldversuch zur Neugestaltung des öffentlichen Raums im Graefekiez beschlossen („Ein Graefekiez ohne Parkplätze“, Drucksache vom 29.6.22). 

Im Frühjahr 2023 soll das wissenschaftlich begleitete Experiment starten. Für 6 Monate wird das Parken von Autos im Graefekiez – mit einigen Ausnahmen – dann verboten sein. Es soll untersucht werden, wie der entstehende öffentliche Freiraum genutzt wird und wie sich die Mobilität verändert.

Mit verschiedenen Beteiligungsformaten soll mit den Anwohnenden und Gewerbetreibenden zusammen der Sozialraum im Graefekiez neu gestaltet werden.

Der geplante Feldversuch hat bereits viel mediale Aufmerksamkeit erregt und mobilisiert stark in unser Nachbarschaft (Der Tagesspiegel PLUS vom 1.7. 22, Berliner Zeitung vom 30.6.22, Der Tagesspiegel vom 29.6.22 ).

Auch innerhalb der Abteilung wird die Debatte recht kontrovers geführt. Einerseits besitzt nur noch eine Minderheit der Anwohnenden überhaupt ein Auto. Schulwegsicherheit ist für viele ein wichtiges Thema, genauso wie die Sicherheit auf Fußwegen und im öffentlichen Nahverkehr. Andererseits gibt es weiterhin Gruppen, die aus unterschiedlichen Gründen noch auf das Auto täglich angewiesen sind.

Das Vorhaben folgt insgesamt unseren gemeinsamen Zielen, die wir im Mobilitätskonzept „Mobilität in Friedrichshain-Kreuzberg neu denken!“ formuliert haben (Bezirksverordneter Thomas Giebel zur Mobilitätswende am 15.6.22). Wir arbeiten gemeinsam an der notwendigen Verkehrswende und setzen uns dafür ein, dass der Autoverkehr in den Innenstadtgebieten insgesamt reduziert, nachhaltige und sichere Mobilitätsangebote gestärkt und öffentliche Räume für alle barrierefrei nutzbar werden. 

Deshalb engagieren wir uns hier gemeinsam mit den Anwohnenden und Gewerbetreibenden und der BVV-Fraktion der SPD für ein inklusives Beteiligungsverfahren. Für lebenswerte Kieze. Für einen öffentlichen Raum für alle. Für eine sozial- und klimagerechte Mobilität, an der alle teilhaben können.